Programme
Daniel Speer, ein vierfaches musicalisches Kleeblatt
Das neue Programm der Capella Itineris ist dem deutschen Komponisten Daniel Speer gewidmet. Speer muss einen ganz besonderen Charakter und Witz gehabt haben, häufig unterzeiuchnet er seine Werke mit einem seiner Pseudonyme (Res plena Dei, Asne de Rilpe ou Dacianischer Simplicissimus). So war er auch Autor politischer Pamphlete, die im einigen Ärger einbringen sollten. Als er sich über die Tatenlosigkeit der Württembergischen Regierung während der französischen Invasion anprangert, wird er eingekerkert. Daniel Speer reiste viel, war aber auch niedergelassener Musiker in den Städten Grossbottwar, Tübingen und Göppingen. In letzterer wurde er 1694 zum Lehrer an der Lateinschule und Kantor ernannt.
Speer war sowohl als Musiker als auch Schriftsteller tätig, so existieren neben seinen musikalischen Werken namentlich mehrere autobiographische Romane und politische Schriften. Seine Kompositionen umfassen geistliche Musik ebenso wie am anderen Ende des Spektrums humoristische Quodlibets in denen er verschiedene Berufszweige oder auch wichtige Persönlichkeiten der Öffentlichkeit aufs Korn nimmt. Zudem verfasste er ein hochinteressantes Musiktraktat, das viele Aspekte der damaligen Musikpraxis miteinbezieht. Im Kapitel über die verschiedenen Instrumente verdeutlicht er die ausgeführten Inhalte mit eigens für jedes Instrument geschriebenen Sonaten, so zum Beispiel in einer für drei Fagotte oder einer anderen für vier Posaunen.
Das Programm der Capella Itineris ist so konzipiert, dass es in der Besetzung den jeweiligen örtlichen und budgetairen Gegebenheiten angepasst werden kann. Die grosse Besetzung mit 11 Musikern beinhaltet drei Sänger, Violine, zwei Zinken, Dulzian, drei Posaunen und Orgel. Es ist möglich diese Besetzung auf sieben Musiker (Violine, Zink, drei Posaunen, ein Sänger, Orgel) zu reduzieren. In dieser Version werden die grösser besetzten Stücke durch solche mit einem Sänger und verschiedenen Instrumentalbesetzungen ersetzt.
Speer war sowohl als Musiker als auch Schriftsteller tätig, so existieren neben seinen musikalischen Werken namentlich mehrere autobiographische Romane und politische Schriften. Seine Kompositionen umfassen geistliche Musik ebenso wie am anderen Ende des Spektrums humoristische Quodlibets in denen er verschiedene Berufszweige oder auch wichtige Persönlichkeiten der Öffentlichkeit aufs Korn nimmt. Zudem verfasste er ein hochinteressantes Musiktraktat, das viele Aspekte der damaligen Musikpraxis miteinbezieht. Im Kapitel über die verschiedenen Instrumente verdeutlicht er die ausgeführten Inhalte mit eigens für jedes Instrument geschriebenen Sonaten, so zum Beispiel in einer für drei Fagotte oder einer anderen für vier Posaunen.
Das Programm der Capella Itineris ist so konzipiert, dass es in der Besetzung den jeweiligen örtlichen und budgetairen Gegebenheiten angepasst werden kann. Die grosse Besetzung mit 11 Musikern beinhaltet drei Sänger, Violine, zwei Zinken, Dulzian, drei Posaunen und Orgel. Es ist möglich diese Besetzung auf sieben Musiker (Violine, Zink, drei Posaunen, ein Sänger, Orgel) zu reduzieren. In dieser Version werden die grösser besetzten Stücke durch solche mit einem Sänger und verschiedenen Instrumentalbesetzungen ersetzt.
Sur les Traces de Claude Goudimel
Claude Goudimel, ein aus Besançon stammender Komponist des XVI. Jahrhunderts, hat uns ein sehr grosses und vom Kalvinismus beeinflusstes Werk hinterlassen. In seiner Lebenszeit sehr bekannt, hat er unter anderem mit den Dichtern der Pléiade gearbeitet und kannte persönlich viele Schriftsteller und Intellektuelle wie Pierre de Ronsard oder Clément Marot.
Mitten in den Religionskriege, ist Goudimel ein überzeugter Hugenott. Er zieht mehrmals um, auf der Suche nach Städte, die sein Glauben akzeptieren würden. So zieht er von Paris nach Metz und zum Schluss nach Lyon.
Sein Werkverzeichnis zählt Messen ab der Zeit vor seiner Konversion bis zu den Psalmen Davids in den französischen Übersetzungen von Clément Marot und Théodore de Bèze. Dazu sind noch viele weltliche Lieder.
Dieses Programm stellt Goudimel und sein musikalisches und literarisches Umfeld vor. Durch Musik, Gedichte und historische Zitate werden wir in die Welt Goudimels tauchen und uns ein Bild von diesem erstaunlichen Mann machen.
Mitten in den Religionskriege, ist Goudimel ein überzeugter Hugenott. Er zieht mehrmals um, auf der Suche nach Städte, die sein Glauben akzeptieren würden. So zieht er von Paris nach Metz und zum Schluss nach Lyon.
Sein Werkverzeichnis zählt Messen ab der Zeit vor seiner Konversion bis zu den Psalmen Davids in den französischen Übersetzungen von Clément Marot und Théodore de Bèze. Dazu sind noch viele weltliche Lieder.
Dieses Programm stellt Goudimel und sein musikalisches und literarisches Umfeld vor. Durch Musik, Gedichte und historische Zitate werden wir in die Welt Goudimels tauchen und uns ein Bild von diesem erstaunlichen Mann machen.
Sur les Traces des trompettes d’église
Mit der Verbreitung der Reformation im Waadt und Genferland, wurde die Orgelmusik in den Kirchen verboten. Die meisten Instrumente wurden abgebaut und die Pfeifen geschmolzen. Sehr schnell aber vermissten die Gläubigen die mehrstimmige Musik während den Gottesdiensten. So wurde in Basel ab 1561 die Orgel wieder eingesetzt und bereits ab 1581 in Bern Instrumentalensembles (1 Zink und 3 Posaunen) engagiert um die Psalmen zu begleiten. Diese Praxis verbreitete sich schnell in den Regionen unter bergischer Vorherrschaft (1536-1798), sodass man ab Ende des XVII. Jahrhunderts in Vevey einige reisende Duette (ein Zink und eine Posaune) sah. Es wurde aber Mitte des XVIII. Jahrhunderts bis diese kleine kirchlichen Ensembles ihre goldene Zeit kannten.
Es gab verschiedene Varianten in der Besetzung dieser Ensembles aber es ist nicht immer ganz einfach zu wissen um welche Instrumente es geht. In der Tat, die Daten aus den Pfarrbüchern benennen alle Instrumente mit dem allgemeinen Namen " trompettes ". Die meistgebrauchten Instrumente scheinen aber Posaunen, Oboen (in verschiedenen Lagen), Fagotte und, seltener zu sehen im Waadtland, der Zink zu sein. Unser Ensemble mit seiner Besetzung von zwei Zinken, ein Sänger, zwei Posaunen und eine Orgel (!), ist nicht ganz repräsentativ der damaligen Waadtländer Ensemble. Er bleibt dennoch eine mögliche Formation dieser Zeit. Dieses Programm ausserhalb eines Gottesdienstes zu geben scheint jedoch ganz gegen den damaligen Brauch zu sein. In der Tat, verbot die Pfarreiregelung sehr oft den Musikern ausserhalb der Kirche und der Gottesdienste zu spielen.
Wir bieten dem Publikum einen Einblick in die Musik so wie sie hätte klingen können in den reformierten Kirchen im Kanton Waadt unter bernischer Vorherrschaft. Wir werden aber auch ein paar Augenblicke in die Musik unserer Nachbarn werfen ( Frankreich, Italien oder weiter entfernt, wie Niederlanden). Die Orgel wird in unserem Konzert die Rolle illustrieren, die sie in Hausmusik hatte, wo auf kleinere Instrumenten gespielt wurde bis die Orgel im XVIII.Jh wieder in den Kirchen erlaubt wurde. Wir spielen auch in diesem Programm Musik von zeitgenössigen Waadtländer Komponisten die in alten Stilen schreiben : Gaël Liradon und Nicola Wolleb. Das historische Kontext wird dank Lesungen historischer Texte und Zitate dem heutigen Publikum näher gebracht.
Es gab verschiedene Varianten in der Besetzung dieser Ensembles aber es ist nicht immer ganz einfach zu wissen um welche Instrumente es geht. In der Tat, die Daten aus den Pfarrbüchern benennen alle Instrumente mit dem allgemeinen Namen " trompettes ". Die meistgebrauchten Instrumente scheinen aber Posaunen, Oboen (in verschiedenen Lagen), Fagotte und, seltener zu sehen im Waadtland, der Zink zu sein. Unser Ensemble mit seiner Besetzung von zwei Zinken, ein Sänger, zwei Posaunen und eine Orgel (!), ist nicht ganz repräsentativ der damaligen Waadtländer Ensemble. Er bleibt dennoch eine mögliche Formation dieser Zeit. Dieses Programm ausserhalb eines Gottesdienstes zu geben scheint jedoch ganz gegen den damaligen Brauch zu sein. In der Tat, verbot die Pfarreiregelung sehr oft den Musikern ausserhalb der Kirche und der Gottesdienste zu spielen.
Wir bieten dem Publikum einen Einblick in die Musik so wie sie hätte klingen können in den reformierten Kirchen im Kanton Waadt unter bernischer Vorherrschaft. Wir werden aber auch ein paar Augenblicke in die Musik unserer Nachbarn werfen ( Frankreich, Italien oder weiter entfernt, wie Niederlanden). Die Orgel wird in unserem Konzert die Rolle illustrieren, die sie in Hausmusik hatte, wo auf kleinere Instrumenten gespielt wurde bis die Orgel im XVIII.Jh wieder in den Kirchen erlaubt wurde. Wir spielen auch in diesem Programm Musik von zeitgenössigen Waadtländer Komponisten die in alten Stilen schreiben : Gaël Liradon und Nicola Wolleb. Das historische Kontext wird dank Lesungen historischer Texte und Zitate dem heutigen Publikum näher gebracht.
Piffari, Stadtpfeiffer, Musik für fünf Bläser
Das Programm « Stadtpfeiffer, Piffari, Musik für fünf Bläser » gibt einen Einblick in das mögliche Repertoire eines Bläserensembles um 1600-1660 : Sonaten in Originalbesetzung für diese Instrumente, Arrangements von Stücke die für andere Besetzungen geschrieben sind oder mehrstimmige Vokalstücke da concerto aufgeführt d.h. mit Ihren Diminutionen. Wenn diese Ensembles nicht draussen spielten, haben diese Instrumentalisten möglicherweise auch drinnen mit Begleitung eines Cembalos oder einer Orgel gespielt.
Die hervorstehende Rolle der Blasinstrumente in der Renaissancemusik braucht nicht mehr bewiesen zu werden. Sie hatten tatsächlich einen besonderen Platz sowohl in der geistlichen als auch in der weltlichen Musik. Trotz ihrer Unterschieden, sind der Zink, die Posaune und der Dulzian Teil eines selben Consorts. Zahlreiche Quellen (Bilder und Traktate) zeugen von dieser Vereinigung der verschiedenen Familien (Doppelrohrblatt und Kesselmundstück), die unter anderem dadurch begründet wird, dass beide Instrumentenfamilien unvollständig sind. Es gibt zwar zwei Basszinken die in den Museen erhalten sind aber ansonsten ist er abwesend jeglicher Quellen. Der Quartzink (oder Cornettino) wird nicht als erste Stimme der Zinkfamilie genutzt, sondern als hohes Instrument in den grossen mehrchörigen Ensemble oder als solo Instrument in Sonaten. Das wichtigste Instrument der Posaunenfamilie ist die Tenorposaune. Es gibt zwar auch Alt- und Bass-Posaunen die oft im Gebrauch sind, es fehlt aber trotzdem ein Sopraninstrument in dieser Familie, Rolle die der Zink perfekt übernimmt. Der Dulzian existiert in allen Lagen vom Sopran bis zum Bass. Nichtsdestotrotz, spielt er oft im Zink und Posaunen Ensemble die Bassstimme. Agiler als die Bassposaune, findet er wunderbar seinen Platz in einem Repertoire in dem der Bass immer virtuoser wird.
In der Musik vor 1580, sind die Besetzungen selten angegeben. Die meisten Bläser (die in Venedig Piffari Stadtpfeffer in Deutschland genannt wurden) spielten mehrere Instrumente. In diesem Fall, haben die Instrumentalisten mit grosser Wahrscheinlichkeit das Instrument ausgesucht das am besten passte für jedes Stück. Vor der Entwicklung des musikalischen Druckes werden Noten immer präzisere und vollständigere Werkzeuge zur Ausführung der Musik. Die Komponisten geben immer häufiger Besetzungsangaben ein. In einige Fälle, wie z.B. in den Sonaten von Daniel Speer sind diese Angabe sehr klar (Zink- und Posaunen-Ensemble), in anderen Fälle aber wie bei Castello lassen die Angabe dem Spieler die Auswahl der Instrumente (a soprano solo, oder violetta o trombone). Die Sonaten seconda e nona von Johan Rosenmüller sind zwar für Streicherensemble komponiert aber in dieser Zeit, in der die Komponisten nur in einer Lage oder für « ogni sorte di strumenti » schreiben, ist es ziemlich natürlich (oder manchmal nur verlockend) sich einen Repertoire das für andere Instrumente geschrieben ist anzueignen.
Es gibt mehrere Wege ein Stück aufzuführen. Für eine a capella Wiedergabe, sind vor allem Sänger gebraucht, unterstützt von Blasinstrumente. So kommt man zu Aufführungen in grosser Besetzung, die grössere Städtischen oder kirchlichen Anlässe begleiten. In bescheidenere Orte, kann man dieselben Stücke aufführen aber mit einer da concerto Besetzung. Das heisst zum Beispiel, dass ein Cembalo, eine Orgel, eine Laute eine Reduktion der Polyfonie spielt und dazu singt (oder spielt) man nur eine Stimme mit viel Verzierungen. Heinrich Schütz, in der Mitte des XVII. Jahrhundert wurde gezwungen wegen des 30 jährigen Krieges direkt für solche kleine Ensembles zu komponiert da ihm die Gelder für viele Musiker fehlten.
Die hervorstehende Rolle der Blasinstrumente in der Renaissancemusik braucht nicht mehr bewiesen zu werden. Sie hatten tatsächlich einen besonderen Platz sowohl in der geistlichen als auch in der weltlichen Musik. Trotz ihrer Unterschieden, sind der Zink, die Posaune und der Dulzian Teil eines selben Consorts. Zahlreiche Quellen (Bilder und Traktate) zeugen von dieser Vereinigung der verschiedenen Familien (Doppelrohrblatt und Kesselmundstück), die unter anderem dadurch begründet wird, dass beide Instrumentenfamilien unvollständig sind. Es gibt zwar zwei Basszinken die in den Museen erhalten sind aber ansonsten ist er abwesend jeglicher Quellen. Der Quartzink (oder Cornettino) wird nicht als erste Stimme der Zinkfamilie genutzt, sondern als hohes Instrument in den grossen mehrchörigen Ensemble oder als solo Instrument in Sonaten. Das wichtigste Instrument der Posaunenfamilie ist die Tenorposaune. Es gibt zwar auch Alt- und Bass-Posaunen die oft im Gebrauch sind, es fehlt aber trotzdem ein Sopraninstrument in dieser Familie, Rolle die der Zink perfekt übernimmt. Der Dulzian existiert in allen Lagen vom Sopran bis zum Bass. Nichtsdestotrotz, spielt er oft im Zink und Posaunen Ensemble die Bassstimme. Agiler als die Bassposaune, findet er wunderbar seinen Platz in einem Repertoire in dem der Bass immer virtuoser wird.
In der Musik vor 1580, sind die Besetzungen selten angegeben. Die meisten Bläser (die in Venedig Piffari Stadtpfeffer in Deutschland genannt wurden) spielten mehrere Instrumente. In diesem Fall, haben die Instrumentalisten mit grosser Wahrscheinlichkeit das Instrument ausgesucht das am besten passte für jedes Stück. Vor der Entwicklung des musikalischen Druckes werden Noten immer präzisere und vollständigere Werkzeuge zur Ausführung der Musik. Die Komponisten geben immer häufiger Besetzungsangaben ein. In einige Fälle, wie z.B. in den Sonaten von Daniel Speer sind diese Angabe sehr klar (Zink- und Posaunen-Ensemble), in anderen Fälle aber wie bei Castello lassen die Angabe dem Spieler die Auswahl der Instrumente (a soprano solo, oder violetta o trombone). Die Sonaten seconda e nona von Johan Rosenmüller sind zwar für Streicherensemble komponiert aber in dieser Zeit, in der die Komponisten nur in einer Lage oder für « ogni sorte di strumenti » schreiben, ist es ziemlich natürlich (oder manchmal nur verlockend) sich einen Repertoire das für andere Instrumente geschrieben ist anzueignen.
Es gibt mehrere Wege ein Stück aufzuführen. Für eine a capella Wiedergabe, sind vor allem Sänger gebraucht, unterstützt von Blasinstrumente. So kommt man zu Aufführungen in grosser Besetzung, die grössere Städtischen oder kirchlichen Anlässe begleiten. In bescheidenere Orte, kann man dieselben Stücke aufführen aber mit einer da concerto Besetzung. Das heisst zum Beispiel, dass ein Cembalo, eine Orgel, eine Laute eine Reduktion der Polyfonie spielt und dazu singt (oder spielt) man nur eine Stimme mit viel Verzierungen. Heinrich Schütz, in der Mitte des XVII. Jahrhundert wurde gezwungen wegen des 30 jährigen Krieges direkt für solche kleine Ensembles zu komponiert da ihm die Gelder für viele Musiker fehlten.